Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Migranten bei Bootsunglück im Ärmelkanal ertrunken: Sind Frankreich und England machtlos? Zwölf Migranten starben am 3. September in der Nähe von Boulogne-sur-Mer, als ein Boot beim Versuch einer illegalen Überquerung des Ärmelkanals kenterte. Es war das tödlichste Bootsunglück seit 2021. Nach Angaben von Frontex haben zwischen Januar und Juli 33.183 Migranten die Überfahrt von Frankreich in das Vereinigte Königreich versucht, was einen Anstieg um 22 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, obwohl die französischen und britischen Behörden erhebliche Mittel eingesetzt haben, um die Menschen abzuschrecken. Der französische Innenminister Gérald Darmanin behauptet zwar, dass 60 % der Versuche vereitelt werden - vor allem durch die Präsenz von 1700 Polizisten und Gendarmen an der Küste -, doch die Flüchtlingsvereine kritisieren das Scheitern der aktuellen Politik und plädieren für die Öffnung sicherer und legaler Transitrouten. Michel Barnier Premierminister: Hat Marine Le Pen das letzte Wort? Der Republikaner wurde am 6. September, fast zwei Monate nach den Parlamentswahlen und langen Konsultationen, zum Premierminister ernannt. Seitdem steht fest: Der Rassemblement National spielte bei der Wahl des Premierministers durch Staatspräsident Emmanuel Macron eine entscheidende Rolle. Mit ihren 142 Abgeordneten drohte die Partei von Marine Le Pen mit einem Misstrauensvotum, insbesondere gegen Persönlichkeiten wie Xavier Bertrand. Letztendlich war der französische Staatspräsident der Ansicht, dass die "Garantie" gegen ein Misstrauensvotum durch den RN eine notwendige Voraussetzung für die Stabilität der Regierung sei. Während bei der zweiten Runde der Parlamentswahlen die "republikanische Brandmauer" im Mittelpunkt stand, um eine parlamentarische Mehrheit des rechtsextremen RN zu verhindern, scheint sich genau diese Partei heute in der Position des "Königsmachers" wiederzufinden. Die Linke spricht von einer "gestohlenen Wahl". Der Comiczeichner und -szenarist Jul führt uns hinter die Kulissen seines Animationsfilms "Silex and the City", bei dem er gemeinsam mit Jean-Paul Guigue Regie führte und der am 11. September in die Kinos kommt. Der Film versetzt die Leidenschaften und Exzesse der heutigen Welt mit viel Humor in die Zeit um 40.000 Jahre vor Christus und hält unserer Gesellschaft damit einen Spiegel vor. Der Ex-Premierminister Édouard Philippe kündigte am 3. September in einem Interview mit der Zeitung Le Point seine Kandidatur für den Élysée-Palast an. Eine Kandidatur nicht für 2027, sondern für "die nächsten Präsidentschaftswahlen", womit er andeutete, dass Emmanuel Macron seine Amtszeit möglicherweise nicht zu Ende führen wird. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die Politiker gegeneinander antreten. Unter dem Druck der Fans des Marseiller Fußballclubs machte der Getränkekonzern Pernod Ricard seine Anfang der Woche unterzeichnete Partnerschaft mit dem Pariser Club PSG wieder rückgängig. Diese Partnerschaft mit dem traditionellen Rivalen der Marseiller hatte die Einwohner der südfranzösischen Stadt derart verärgert, dass sie in den sozialen Netzwerken zum Boykott der Marke aufriefen. Paola Puerari berichtet. Diese Woche wurde ein unerträglicher Vergewaltigungsprozess eröffnet, bei dem es um eine Reihe von Vergewaltigungen in Mazan geht. Claude Askolovitch berichtet über das Martyrium von Gisèle Pelicot, die von ihrem Ehemann ohne ihr Wissen unter Drogen gesetzt und über ein Jahrzehnt lang von etwa 50 Männern vergewaltigt wurde. Heute ist sie das Gesicht des Kampfes gegen chemische Unterwerfung. Zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den Wahlsieg der AfD in Thüringen, was den Bundeskanzler Olaf Scholz schwächt, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag "Kontinentaldrift" von Benoît Forgeard.