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Der Islam der Frauen
Info, Gesellschaft + Soziales • 01.04.2020 • 21:45 - 22:45
Die Tunesierin Faouzia Charfi ist seit ihrer Jugend eine muslimische Feministin. Lange Zeit lehrte die Physikerin als eine von wenigen Frauen an der Universität in Tunis.
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Muslimische Frauen haben sich das Ziel gesetzt, einen eigenen Weg der Emanzipation zu finden -– und nehmen die Religion als Quelle.
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Die islamischen Feministinnen von Musawah möchten gerade gläubige Frauen stärken und ihnen helfen, ihre Rechte als Mütter, Ehefrauen und Bürgerinnen durchzusetzen.
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Nicht die Religion oder der Koran seien das Problem, sondern das Patriarchat -– davon sind viele muslimische Feministinnen überzeugt.
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Originaltitel
Der Islam der Frauen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
Info, Gesellschaft + Soziales
Kann Feminismus islamisch sein? Die Rolle der Frau im Islam löst immer wieder Kontroversen aus. Ist das Kopftuch wirklich ein klares Zeichen der Unterdrückung? Erlaubt der Koran den Männern, über Frauen zu bestimmen und sie zu schlagen? Steht ein modernes Frauenbild im Gegensatz zu den Texten des Korans? Muss sich eine Frau also entscheiden, ob sie gläubige Muslimin oder selbstbestimmte Feministin sein will? Im Film kommen Islamwissenschaftlerinnen zu Wort, für die nicht der Islam oder der Koran frauenverachtend sind, sondern bestimmte Interpretationen und patriarchalische Traditionen. Sie setzen sich für eine geschlechtergerechte Auslegung des Korans ein und versuchen, Religion und Feminismus zu verbinden. Frauenrechtlerinnen wie Zineb El Rhazoui, ehemalige Mitarbeiterin von "Charlie Hebdo", stehen ihren religiösen Wurzeln dagegen unversöhnlich gegenüber und halten den Islam für nicht reformierbar. Regisseurin Nadja Frenz taucht in diesen Diskurs ein und liefert überraschende Erkenntnisse, abseits gängiger Vorurteile. Der Islam und die Frauen - eine Beziehung, die nach vielen hundert Jahren männlicher Interpretation neu definiert werden muss.