Die Kinder aus Madibago im Nordwesten der Philippinen haben einen der außergewöhnlichsten und gefährlichsten Schulwege der Welt. Denn um ihre Schule zu erreichen, müssen sie eine Steilwand mitten im Dschungel erklimmen. Lediglich ein paar Wurzeln geben den Schülern etwas Halt. Auf der Halbinsel Zamboanga del Norte gehen Küste und Gebirge nahtlos ineinander über. Die elfjährige Aible wohnt direkt am Meer, ihre Schule befindet sich aber mitten auf dem angrenzenden Berg, um auch den dort lebenden Kindern eine Schuldbildung zu ermöglichen. Eine Straße führt dort hinauf, immer entlang der Küste. Doch sie zu Fuß zu gehen, würde mehrere Stunden dauern. Und ein Motorradtaxi können sich die Schüler nicht leisten. Aible und ihren Nachbarskindern bleibt also nichts anderes übrig, als jeden Tag die Abkürzung quer durch den Dschungel zu nehmen, der sie zur Pam-Pang führt: der berüchtigten und gefürchteten Steilwand, mitten im Dschungel. In Flip-Flops und mit den Schulbüchern auf dem Rücken klettern die Kinder morgens und abends die etwa 40 Meter hohe und teilweise 90 Grad steile Klippe herauf und herunter. Ungesichert. Besonders gefährlich wird es, wenn es regnet. Denn dann sind das Erdreich, die Felsen und die Wurzeln rutschig. Schon viele Kinder sind hier abgestürzt und haben sich verletzt. Aber Aible und ihre Mitschüler wagen sich trotzdem jeden Tag erneut an die Wand - getrieben von der Hoffnung, durch ihre Schulbildung ein besseres Leben zu ergattern.