Wo früher Entdecker in See stachen, ziehen heute Frachtschiffe hinaus in die Welt. Die Menschen, die an seinen Ufern leben und arbeiten, sind stets aufs Neue fasziniert von seiner Schönheit: Spaniens Guadalquivir zählt zu schönsten Flüssen der Welt. Die Reise beginnt in den Bergen der Sierra de Cazorla. Hier entspringt der Guadalquivir. Als kleiner Bach fließt er über Felsvorsprünge. Vom Oberlauf des Guadalquivir, 400 Kilometer südlich von Madrid, führt die Reise durch Andalusien. Am Fluss werfen Angler ihre Rute aus, am Ufer ernten Bauern Oliven von 400 Jahre alten Bäumen. Nach einem Zwischenstopp in Cordoba, geht es weiter in die Hauptstadt Andalusiens, Sevilla - im 16. und 17. Jahrhundert Zentrum des spanischen Seehandels. Wie 1492 Christoph Kolumbus mit seiner legendären Santa Maria, stechen jetzt riesige Frachtschiffe Richtung Atlantik in See. Der Guadalquivir fließt an mittelalterlichen Städten vorbei, die durch den Handel mit Olivenöl zu Wohlstand gelangten. Die Römer prägten das Land und verhalfen Spanien zum Aufstieg als eine der mächtigsten Handelsnationen der Antike. Cordoba wurde im 8. Jahrhundert von den Mauren eingenommen. Die Stadt war zeitweise Hauptstadt des Emirats. Im 10. Jahrhundert entstand daraus das Kalifat von Cordoba, das als eines der reichsten und kultiviertesten Länder seiner Zeit galt. Im Jahr 1031 wurde das Kalifat aufgehoben. Im 13. Jahrhundert eroberten die christlichen Truppen Cordoba zurück. Im 14. Jahrhundert erhielt der Palast seinen heutigen Namen: "Alcázar de los Reyes Cristianos", "Palast der christlichen Könige". Die katholischen Monarchen Isabella und Ferdinand regierten darin acht Jahre lang. Sie waren auch die Geldgeber für die vermeintliche Indienreise von Christoph Kolumbus.