Gerhard Schröder war der letzte deutsche Kanzler, den die SPD stellte. In seiner Partei war er stets umstritten. Für die einen war er ein Ego-Spieler und Karrierist, für die anderen war er ein begnadeter Wahlkämpfer und erfolgreicher Modernisierer. Unbestritten ist, dass seine Popularität entscheidend dazu beitrug, für die SPD 1998 die Macht zu erobern. Doch was blieb von dem Rot-Grünen Projekt, das 2005 so abrupt endete? Die Agenda-2010-Reformen, die Energiewende? Oder lediglich die Identitätskrise der SPD? Seit Gerhard Schröders Niederlage gegen Angela Merkel im Bundestagswahljahr 2005 ging es mit der Partei bergab, das Label "Volkspartei" scheint für die SPD nicht länger zu gelten. Welche Verantwortung trägt der bislang letzte SPD-Kanzler für diesen Abstieg? Und wie kam es überhaupt zu dem beispiellosen Reformprogramm Agenda 2010?