Michèls Café wiegt 16 Tonnen, hat 6 Räder und rollt den Jakobsweg entlang - von Deutschland bis nach Santiago de Compostela. Den blau-weißen Doppeldecker-Bus hat er selbst umgebaut und gibt damit seinem Leben eine ganz neue Richtung. Michèl will auf dem berühmten Pilgerweg nicht nur Cappuccino anbieten. Er möchte einen Ort schaffen für Begegnungen - wo Geschichten, Gedanken und Gefühle geteilt werden können. Auch seine eigenen. Michèl Malcin war früher evangelischer Pastor in Ibbenbüren bei Münster. Im Sommer 2018 merkt er jedoch, dass er die Leben seiner Gemeindemitglieder genauer kennt als sein eigenes. Nach 15 Jahren als Pfarrer erleidet er einen Burnout. Er will nicht mehr predigen, sondern lieber zuhören und Gastgeber sein. Er will weniger Kirchen-Rituale, mehr Abenteuer. Er möchte nicht den Weg weisen, sondern seinen eigenen suchen und finden. Schließlich kündigt Michèl seinen Kirchen-Job. Seine Frau sucht hingegen Sicherheit und plant, mit den drei Kindern wieder in die alte Heimat Thüringen zu ziehen. Schon länger haben beide das Gefühl, dass sie nicht mehr warten möchten, bis dass der Tod sie scheidet. Michèl zieht vom gemeinsamen Haus in seinen Café-Bus und baut sich darin eine vier Quadratmeter kleine Wohnung aus. Das, was er besitzt, lässt er zurück und macht sich schließlich auf die Reise. Seine Kinder werden ihn immer wieder besuchen. "Das ist jetzt einfach die Chance, ein neues Leben mit diesem Bus zu starten", sagt Michèl. "Wie lang das geht und ob das funktioniert, weiß ich nicht. Ich will offen sein für das, was kommt, und bin gespannt, was diese Reise mit mir macht." Die Reise wird ein Abenteuer. Schafft der alte Doppeldecker-Bus von 1959 die Berge und passt er durch die Brücken? Wird er ohne Genehmigungen an schönen Orten stehen können? Verdient Michèl mit den Spenden der Gäste genug Geld, um sich, den Bus und seine Familie zu finanzieren? Filmemacherin Julia Horn hat Michèl auf seinen Etappen durch Deutschland, Frankreich und Spanien begleitet.