Eine unvergleichliche biologische Vielfalt, malerische Landschaften und einzigartige Naturdenkmäler prägen den Gauja-Nationalpark, den größten und ältesten in Lettland. Er wurde schon 1973 unter Schutz gestellt. Luchse, Bären, Elche - über 200 Tierarten und 900 Pflanzenarten, die in anderen Teilen Europas selten geworden sind, haben hier ihre Heimat. Das Herzstück des Nationalparks ist der Fluss Gauja, der sich in vielen Mäandern durchs Land schlängelt, gesäumt von alten Wäldern und roten Sandsteinfelsen, die im Devon entstanden, und über 400 Millionen Jahre alt sind. Im Gauja-Nationalpark befinden sich auch 200 Höhlen, die vom Wasser in den Sandstein gegraben wurden. Um sie ranken sich viele Sagen und Legenden. Schon im Altertum lebten hier die heidnischen Stämme der Liven und Lettgalen. Mehr als 500 Kulturdenkmäler - alte Burgen, Schlösser, Ruinen und archäologische Ausgrabungsstätten zeugen von der langen Siedlungsgeschichte. Sanfter Tourismus ist im Nationalpark erlaubt. Wandern, Radfahren und vor allem Kanutouren auf der Gauja bieten ein atemberaubendes Naturerlebnis. Der höchste Feiertag im Jahr ist für die Letten der Johannistag. Am 23. Juni fahren alle aufs Land, um nach heidnischer Tradition die Sommersonnenwende zu feiern. In der "Ligo-Nacht" fühlen sich die Letten ihren heidnischen Wurzeln nah. Ihrer Kultur und Naturverbundenheit. Festliche Trachten, selbst gebundene Blumenkränze und die überlieferten Volkslieder, die Magie der Jahrhunderte alten Rituale, die unter der Sowjetherrschaft verboten waren, vereint die Letten im Bewahren ihrer eigenen Identität.