"Afrikanischer Menschenschädel, Anfang des 20. Jahrhunderts, 2000 €" - so preisen Händler menschliche Schädel in sozialen Medien wie Instagram ganz offen an. Das Panorama-3-Reporterteam deckt auf, wie fragwürdig dieser Handel ist, vor allem wenn man sich die Herkunft dieser Schädel klarmacht. Zu zigtausenden sind die Menschenschädel während der Kolonialzeit nach Deutschland gekommen, um damit die sogenannten Rassenforschungsthesen zu bestätigen. Teilweise sind sie aus geplünderten Gräbern oder extra von Todesopfern abgetrennt. Bei Händlern auf einem sogenannten Kuriositätenmarkt an der deutsch-belgischen Grenze wird dieser Gewaltkontext sogar zum Verkaufsargument. So bei einem afrikanischen Schädel mit einem Einschussloch. Offenbar ganz ohne Unrechtsbewusstsein werben die Händler damit, dass einer der Schädel zur sogenannten "Rassenforschung" genutzt wurde und ein anderer gestohlen sein könnte. Auch für die Nachfahren der toten Schädel ist ein Handel damit unerträglich: "Nein, das geht einfach nicht", sagt der Historiker Mikaél Assilkinga aus Kamerun. Das Problem ist auch, dass der Handel mit den Menschenschädeln - anders als beispielsweise bei Krokodilledertaschen - nicht einmal per sé verboten ist, so der Zollgutachter Daniel Bein. Doch die Politik will das nun ändern: die zuständige Staatministerin im Auswärtigen Amt Katja Keul (B'90/Die Grünen) will den privaten Handel mit menschlichen Schädeln und Knochen jetzt verbieten.