Artensterben betrifft nicht nur Tiere. Im Laufe des 20. Jahrhunderts sind auch drei Viertel aller Nutzpflanzen verschwunden. Unsere Nahrung wird immer einseitiger und die Landwirtschaft noch anfälliger für Klimaveränderungen, Krankheiten und Schädlinge. In dieser Folge von "Roots" trifft Wissenschaftsjournalist Pierre Girard im Elsass Mathieu Deiss und in Süditalien Mario Di Bartolomeo. Entgegen den Vorgaben des Winzerverbands baut Mathieu verschiedene Rebsorten gemischt an. Diese uralte Technik der sogenannten Complantation steigert Artenvielfalt und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen. Sie schützen sich gegenseitig, sagt er, und ersetzen so Dünger und Pestizide. Entscheidend für die Aromen ist dabei nicht die Rebsorte, sondern die Beschaffenheit des Bodens, was man in Frankreich "Terroir" nennt. Kann er auch andere Winzer davon überzeugen? Mario setzt in seinem Betrieb auf Slow Food. Dabei lässt er sich von der Natur inspirieren. Für ihn sind wilde Tier- und Pflanzenarten keine Konkurrenz auf dem Feld, sondern im Gegenteil Verbündete im Kampf um die Vielfalt auf unserem Teller. Und das, so sagt er, schmeckt man auch in seinem Mozzarella. Welche Rolle spielt Biodiversität für die Böden - und für unsere Nahrung?