"Mauern der Freiheit: Seligenthal – Kloster im Aufbruch" erzählt vom Leben innerhalb und außerhalb der Klostermauern. Schon die Gründung ist spektakulär: Im 13. Jahrhundert stiftet Herzogin Ludmilla das Kloster, denn sie hofft nach dem gewaltsamen Tod ihres zweiten Ehemanns auf gnädige Aufnahme ins Himmelreich. Die Zisterzienserinnen, die sich hier ansiedeln, leben über die Jahrhunderte in Kontemplation und Abgeschiedenheit bis zur Säkularisation, als das Kloster seine Pforten schließen muss. König Ludwig I. lässt es im Jahr 1835 unter der Bedingung wieder aufleben, dass die Klosterfrauen sich fortan um die Mädchenbildung kümmern. In den einst zurückgezogenen Orden zieht Leben ein: bis heute. Mittlerweile gehören der Schulstiftung Seligenthal sieben verschiedene Bildungseinrichtungen mit etwa 1.800 Schülerinnen und Schülern an. Gut 30 Frauen leben mittlerweile noch in Seligenthal, arbeiten im Kindergarten, halten den Betrieb des Klosters hinter den Kulissen aufrecht. Sr. Gabriela kümmert sich um 14 Bienenvölker, Sr. Teresita kümmert sich um Küche und Abläufe des Chorgebets und häkelt in ihrer Freizeit kleine Stoffbärchen, die zum Verkauf angeboten werden. Die Archivarin, Sr. Adelheid, sorgt dafür, dass die Schriften der Abtei katalogisiert und digitalisiert werden. Auch ein Aufbruch, zumal sie dafür sogar externe ehrenamtliche Helferinnen rekrutieren konnte – ein Novum für den Konvent. Sr. Christiane und Sr. Pia sind als Äbtissin und Priorin für alle Belange (und Befindlichkeiten) der Schwestern zuständig, sie ergänzen einander, halten "den Laden am Laufen". Dabei kommt ihnen zugute, mit viel Humor und benediktinischer Gelassenheit der Tatsache ins Auge zu sehen, dass es zurzeit keinen Nachwuchs gibt. Sr. Pia ist überzeugt, dass mit Gottvertrauen auch die nötigen Neueintritte kommen werden. Sr. Christiane reflektiert ihre neue Rolle als Äbtissin, packt tatkräftig mit an, wenn die Bibliothek umstrukturiert wird. Und alle Schwestern, so unterschiedliche Charaktere sie mitbringen, versuchen, gut miteinander auszukommen, das Experiment "Klosterleben" zu meistern. Bei aller Verschiedenheit eint die Frauen das gemeinsame Gebet. "kreuz und quer" begleitet die Schwestern ins Innere ihrer Gemeinschaft, zum Chorgebet, zur gemeinsamen Rekreation, in den Klostergarten. Der Film aus der sechsteiligen Dokureihe "Mauern der Freiheit" von Johannes Rosenstein wirft in Landshut einen sehr persönlichen Blick ins heutige Klosterleben.